Montag, 6. Juni 2011

L’ECHO DU PAS DE L’HOMME - Das ECHO DES SCHRITTS DES MENSCHEN


Senegal/Frankreich/Marokko

 
 


Adaption von Diariétou Keïta nach dem Roman Timbuktu, 52 Tage auf dem Rücken eines Kamels von Ahmed Ghazali

Inszenierung Christophe Merle Licht Laurent Massé Sound Walter N’Guyen Bühne Patrick Evrard Kostüme Frédérique Camaret Technische Leitung Fernando Lopes-Fadigas Mit Diariétou Keïta

“Die Menschen scheinen andere Beschäftigungen gefunden zu haben, andere Vorlieben.
Die Wüste interessiert sie nicht mehr. Zum Durchqueren der Sahara, haben sie nicht mehr die geduldige Leidenschaft ihrer Vorfahren. Sie bevorzugten in einer Epoche der Geschwindigkeit die großen Schiffe und die großen Vögel der Lüfte.“ Ahmed Ghazali

Identitäten in Bewegung: Die Sahara ist ein mythischer Ort, seit Jahrhunderten durchquert - von Arabern, Berbern, Schwarzafrikanern, Juden auf der Flucht vor Unterdrückung… verbunden mit Handel, Eroberungen, Kolonialismus, dem Aufkommen der Nationalstaaten im Maghreb und in Westafrika. Dann gibt es unsere Gegenwart, geprägt von illegaler Migration bzw. dem Mythos eines europäischen und amerikanischen El Dorados und einem Tourismus auf der Suche nach dem Exotischen oder nach Spiritualität Und schließlich zeigt sich in der Geschichte der Menschheit der unwiderstehliche Drang, sich zu bewegen, auszutauschen, sich zu begegnen, als eine zeitlose metaphysische Notwendigkeit.

Geboren in Casablanca arbeitete Ahmed Ghazali zunächst als geophysikalischer Ingenieur. Durch die Begegnung mit der Wüste entdeckte er seine wahre Berufung: die Schriftstellerei und die Auseinandersetzung mit philosophischen Fragestellungen. Er lebt heute in Montreal und ist Autor mehrerer Stücke, die häufig in Frankreich oder Québec aufgeführt werden.



Eine Produktion von Les Voix du Caméléon.

Deutschland-Premiere / Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
24. Juni 18 Uhr / Dauer 1h



Mittwoch, 1. Juni 2011

Festivalpass für africologne-FESTIVAL

Unser Festivalpass ermöglicht es ihnen einfach an alle Vorstellungen des ersten africologne-Festival (22. - 28. Juni 2011) teilzunehmen. Das Theater im Bauturm präsentiert in Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt und dem Millowitsch-Theater sieben Theaterproduktionen - darunter zwei Europa- und vier Deutschland -Premieren – aus Burkina Faso, dem Kongo, Senegal/ Marokko bzw. Frankreich und Haiti.

Zusätzlich zu den regulären Abend-Vorstellungen bietet africologne ein Rahmenprogramm aus szenischen Lesungen, einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Entwicklung heißt sich entwickeln“ und einer Führung durch das Rautenstrauch-Joest-Museum, veranstaltet von den Theaterschwärmern, dem jungen Förderverein des Bauturms. Im Museum selbst zeigen wir 4 mal das Kuriositätenkabinett von „Bombana de Kokologo“ – ein Feuerwerk an Kreativität.

Der Festivalpass ist nicht übertragbar und nur gültig in Verbindung mit Ihrem Personalausweis o.ä.

Preis: 80,00 EUR
Preis ermäßigt (Azubis, SchülerInnen, Studierende und Köln-Pass-Inhaber): 50,00 EUR.


Direkt zum Anmeldeformular für den Festivalpass

Freitag, 27. Mai 2011

Incessants- Unaufhörlich...Patrick und Hypolitte sind in Köln angekommen



 
 


Haïti

INCESSANTS – UNAUFHÖRLICH
von Guy-Junior Régis nach einer Bearbeitung von Patrick Joseph

Inszenierung Patrick Joseph
Dramaturgie Kerstin Ortmeier
Mit Hypolitte Kanga

Ein Sterbender auf einem Krankenbett nutzt seine letzten Momente, um alles los zu werden, was ihm auf der Seele brennt, was ihn anekelt und anwidert. Der verrückte junge Mann stirbt schließlich mit dem größten Wunsch, das Meer zu sehen. Ein junger Rebell, der entsetzt darüber ist, wie vom Regierungsoberhaupt der Staat gelenkt wird, ergeht sich in Beleidigungen. Ein anderer, verletzt durch eine Kugel, versucht, allen und allem zum Trotz zu überleben. Schließlich gibt es noch den Stadtstreicher, der unter der Brücke „Eleventh Bridge“ in Amerika wohnt und seinen Bruder einlädt, ihn im Schlaraffenland New York zu treffen. Patrick Joseph hat die Monologe von Guy-Junior Régis in einer Figur und in einer kohärenten Geschichte vereint und liefert zugleich atemberaubende Einblicke in die haitianische Gesellschaft. Die Produktion wird in Köln neu für die Bühne adaptiert.

Guy-Junior Régis, das Enfant terrible des haitianischen Theaters, kommt aus Port-Au-Prince. Nach Studien der Anthropologie und Psychologie widmet er sich seit rund zehn Jahren dem Theater. Gemeinsam mit anderen Künstlern gründete er 2001 das Kollektiv WIR Theater: Eine Bewegung, die eine neue Form zeitgenössischen Theaters in Haiti initiierte. Régis ist Dichter, Filmemacher, Schauspieler, Regisseur und Dramatiker. Seine Arbeiten erhielten zahlreiche Auszeichnungen und genießen mittlerweile eine internationale Reputation.

Patrick Joseph, ein begnadeter Schauspieler, kam in Port-Au-Prince/Haiti zur Welt. Nach seinem Universitätsstudium widmete er sich mit Leib und Seele dem Theater, seiner großen Leidenschaft. 2006 gründete er mit Künstler-Freunden die Compagnie ETIQUETTE, die er zwei Jahre später verließ. Im September 2007 inszenierte er Der Heiratsantrag von Anton Tschechow beim Festival Quatre Chemins in Port-au-Prince und trat im September 2008 mit Ida von Guy-Junior REGIS auf, wieder beim Festival Quatre Chemins. 2008 rief er die Truppe THEATRON ins Leben, mit der er z.B. in 2009 das Märchen Das Lachen des Mondes für das Festival „Kont Anba Tonèl“ in Port-Au-Prince realisierte. Incessants wurde aus den Einreichungen für die Récréâtrales 2010 als Residenzprojekt ausgewählt. Joseph arbeitet seit 2010 in Haiti für Handicap International in einem Projekt der körperlichen Rehabilitation und sozialen Eingliederung von Erdbebenopfern. Im Mai 2011 ist er als Residenzkünstler zum Kunsten Festival Des Arts in Brüssel eingeladen.

Der Regisseur über das Stück und über die Sehnsüchte von Aufbruch und Rückkehr:INCESSANTS, c’est l’histoire d’un homme, de l’homme, de la ville. Ma ville, mon pays. Mais aussi des départs, des retours, de la vie. Partout où elle passe. Partout où elle pousse. Partout où elle fleurit. On y retrouve l’amertume de tout ce qui nous force à partir. À s’en aller loin. Très loin de soi-même et des autres. On y raconte notre grande intolérance des autres, de l’autre, de ce qui nous diffère de l’autre. Pourquoi la différence est-elle si dure à accepter sinon à comprendre, à vivre? Pourquoi sommes-nous si enclins à rejeter l’autre? Ne sommes-nous pas tous réduits à notre conditionnement d’être humain? Pourquoi partir? S’en aller résout-il les vraies questions d’existence? Bref… Quand on ne peut plus se supporter et supporter l’autre, il ne nous reste qu’une seule voie : Partir. INCESSANTS, c’est une quête intérieure pour combler les envies de partir, les départs forcés et les allers-retours, par le biais du surplace. La stagnation de nos pas.

Eine Produktion der Récréâtrales 2010, neue Bühnenadaption für das africologne-Festival.
Europa-Premiere 26. Juni 20 Uhr / 27. Juni 19 Uhr / Dauer 1h


Theater im Bauturm - Freies Schauspiel Köln 

Freitag, 20. Mai 2011

Die Eröffnungsproduktion: Ziitba ou La Situation


Europa-Premiere!

Ziitba ou La Situation - Ziitba oder Die Situation
von Sidiki Yougbaré - Burkina Faso

Inszenierung Sidiki Yougbaré
Mit Edoxi L. Gnoula und den Musikern Sébastien Belem, Paul Koussoube, Abdoulaye Zon

Eine Frau taucht in einem kleinen Begegnungsraum auf und übernimmt die Animation als DJane. Zuerst parodiert sie die Theaterleute, danach schlüpft sie in die Rolle von Politikern, die beim Lügen ertappt werden und schließlich wird sie auf erstaunliche Weise zum Sprachrohr der Leute ohne Stimmrecht. Somit wird die politische Situation unter einem ganz besonderen Blickwinkel dargestellt.
Ziitba oder Die Situation beschreibt das Verhalten mancher ungerechter Politiker, die uns ihr scheinbares Streben nach Frieden und Demokratie mitteilen und sich dennoch weigern, die Erkenntnis zu verbreiten, dass man dem Gegner mit Worten statt mit Gewalt begegnen soll.

Der Autor, Regisseur und Schauspieler
Sidiki Yougbaré ist zweifellos einer der größten Akteure der jüngeren Generation in Burkina Faso. Er begann im Théâtre de la Fraternité unter dem Professor und Dramatiker Jean-Pierre Guingané im Jahr 2000 mit seinem Schauspielstudium und entwickelte sich über mehrere nationale und internationale Theaterproduktionen zu einem außergewöhnlichen, leidenschaftlichen und erfinderischen Schauspieler. Er arbeitete mit zahlreichen Regisseuren und Lehrern: Prosper Zerbo, Alain Hema, Issa Sawadogo Abidine Dioari Coulidiaty (Burkina Faso), Eirik Nilssen Brøyn (Norwegen), Eva Doumbia, Vagba Obou de Sales (Côte d'Ivoire), Souliman Ludovic (Frankreich), Isabelle Pusher (Belgien). Sei es für das Theater oder Kino, profiliert sich Sidiki Yougbaré in letzter Zeit zunehmend als bemerkenswerter Schriftsteller seiner Landessprache Mooré. Ziitba ist seine erste Regiearbeit.

Die Schauspielerin
Edoxi L. Gnoula hat nach ihrem Studium beschlossen, sich ihrer Leidenschaft,
dem Theater, zu widmen und machte ihre ersten Schritte mit der Compagnie „Eclats von Sosaf von Somé Félix Gaetan“ (Burkina Faso). Sie arbeitete mit zahlreichen Regisseuren wie: Jean Pierre Guingané (Burkina Faso), Henri Jean Drezze (Belgique), Evelyne Fagnen (France), Ildevert Méda (Burkina Faso), Théa Stabell (Norvège), Michel Bona (Cameroun) und zuletzt auch mit Dieudonné Niangouna (Kongo). Sie war schon auf Festivals in Lüttich, Mons und im Zeughaus in Antwerpen zu sehen.

Eine Produktion der Compagnien Kala-kala und Désir Collectif mit Unterstützung der Cie. Falinga.

Europa-Premiere 22. Juni 20 Uhr / 23. Juni 18 Uhr

Montag, 16. Mai 2011

Festival des afrikanischen Theaters 2011+2013

Idee/Konzept Gerhardt Haag, Kerstin Ortmeier
Künstlerische Leitung
Gerhardt Haag
Dramaturgie/Projektleitung Kerstin Ortmeier




FESTIVAL 2011

Das africologne-FESTIVAL des modernen (west-)afrikanischen Theaters findet vom 22.-28. Juni 2011 im Theater im Bauturm sowie im „Rautenstrauch-Joest-Museum.Kulturen der Welt“ in seiner ersten Ausgabe statt. Das Festival präsentiert sieben Theater-Produktionen - darunter zwei Europa-Premieren, vier Deutschland-Premieren bzw. Erstaufführungen im deutschsprachigen Raum sowie eine Köln-Premiere!
Wir wollen damit einen anderen Blick auf die komplexen Kulturen (West-)Afrikas eröffnen, die sich sowohl ästhetisch mutig und dennoch traditionsbewusst als auch kritisch in der Selbst-Reflexion geben. Durch die Präsentation der Theaterstücke, die anschließenden Publikumsgespräche und die Podiumsdiskussion „Entwicklung heißt sich entwickeln“ werden wir in einen interkulturellen Austausch treten. Es geht uns um das Miteinander in einer globalen Gesellschaft, um die Durchdringung heutiger Realitäten und gesellschaftlicher Entwicklungen, die nicht mehr unabhängig voneinander, sondern nur universell zu begreifen sind.
Die Arbeiten werden in französischer Sprache bzw. in Mooré (eine der burkinischen Landessprachen) mit deutschen Übertiteln präsentiert. Zusätzlich gibt es ein Rahmenprogramm mit szenischen Lesungen und einer Führung im Rautenstrauch-Joest-Museum.

Der Kartenvorverkauf hat begonnen.
Einen Festivalpass für alle Veranstaltungen können Sie hier online bestellen.




Das Gesamtprojekt africologne 2011-2013


Das africologne-FESTIVAL 2011 ist Teil des Gesamtprojektes africologne, das in 2012 mit einer Koproduktion eines Theaterprojektes des Theaters im Bauturm mit der Theatergruppe Falinga und dem Festival „Récréâtrales“/Burkina Faso (Künstlerische Leitung: Etienne Minoungou) mit deutschen und west-afrikanischen KünstlerInnen weiter fort geführt wird. Die Koproduktion wird in Burkina produziert, uraufgeführt und im Sommer 2013 im Rahmen des africologne-FESTIVALS 2013, das damit in die zweite Runde geht, in Köln präsentiert!

Hintergrund
Das Festival „Récréâtrales“ ist ein produzierendes biennales Festival, das KünstlerInnen eine Plattform bietet und die Professionalisierung der Theaterszene in Afrika insgesamt vorantreibt. Der Künstlerische Leiter Etienne Minoungou, der die „Récréâtrales“ beständig neu denkt und weiterentwickelt, hatte für die Edition in 2010 die Vision, dramaturgische Unterstützung einzubinden. Die Dramaturgin des Bauturms, Kerstin Ortmeier, arbeitete von Ende September bis Anfang November 2010 für sechs Wochen mit den afrikanischen Künstlertruppen in Burkina Faso zusammen.
Gemeinsam mit den Récréâtrales“ plant das Theater im Bauturm seither eine längerfristige Kooperation über Grenzen kultureller Traditionen hinweg! Wir wollen durch die internationale Zusammenarbeit ein starkes, tragfähiges Netzwerk aufbauen. Jenseits von Integrationsdebatten hier in Deutschland, die sich eher um Aneignung und Assimilation drehen, geht es uns um mehr Offenheit für kulturelle Differenzen, das Entdecken von gemeinsamen Themen und ästhetischen Zugriffen sowie einen interkulturellen Dialog auf Augenhöhe.



africologne wird gefördert durch die KULTURSTIFTUNG DES BUNDES, die Stadt Köln, die DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft), ein Unternehmen der KfW Bankengruppe, sowie das Rautenstrauch-Joest-Museum.Kulturen der Welt. Wir danken Etienne Minoungou und dem Festival Récréâtrales sowie dem Theater an der Ruhr und dem Millowitsch-Theater für die Unterstützung.